Ballast

  • formats

Back

Ballast

Ein Raum
voller Musik,
das Leben wie ein Traum dahin,
und dort
ein Blick
und ein Geräusch,
das klingt,
wie Wasser das durch Wände fließt,
ganz still und nahbar will ich sein,
damit ich dich noch hören kann
wenn alle meine Sinne mich betrügen – denn
ganz so einfach ist es nicht,
ganz einfach zu genießen,
doch sehe ich Klänge ,
und höre ich Licht
so fügt sich eins zum anderen,
und dann
kommt mir alles klarer vor.
Töne treiben aus dem Nichts
ganz unerwartet auf mich zu,
und geben mir ein Stück zurück,
von dem was ich zuvor verlor,
als ich noch dachte, statt zu tun,
als ich noch wachte, statt zu ruhen,
als ich noch dachte
Denken sei Gedankengut
und damit gut – doch
alles das ist nichtig,
weil man nie versteht
was vor sich geht…

Was zählt ist nicht was kommen wird,
denn jeder Augenblick
verdreht den nächsten Schritt
vom nächsten Weg
der vor uns liegt, sich dehnt und sich
zusammenzieht, sich biegt,
und je nachdem, wie viel man wiegt,
nach oben oder unten neigt,
sich dann verzweigt
und wieder neue Rätsel zeigt,
die allesamt unlösbar,
doch erkenntlich und
ergiebig sind…

Denn immer weht ein neuer Wind
aus einer neuen Richtung,
wenn´s mir nur gelingt
mich hinzugeben,
trägt er mich ein Stückchen weit
und lässt mich dann allein zurück,
es fehlt nur noch ein Quäntchen Glück,
dass alles das, was ich erlebe,
Und auch das, was mich erlebt,
mich aufrecht hält und mit mir geht,
sich weiter zu mir hin bewegt,
mir sanft das Denken nimmt und nur
das Fühlen und das Spüren lässt…

Den meisten Ballast trägt der Mensch im Kopf,
und geht deshalb schon fast gebückt, doch meist
nach vorn geneigt, mit schweren Schritten,
langsam
seinen Weg entlang,
doch weil er so nicht sehen kann
wodurch sein Leben stockt und fließt
befallen ihn Gedanken,
tonnenschwer wie Erz und Eisen und
erschweren jeden weiteren Schritt.
Und wenn er erst mal stehen bleibt,
so fehlt der Schwung aufs neue
los zu gehen,
Sich aufzurichten,
aufzusehen,
zu hören wie das Licht erklingt,
zu spüren wie der Wind sich dreht,
zu riechen, dass die Farben kleine Fäden sind,
aus denen sich ein Teppich webt,
wodurch ein neuer Traum entsteht,
sich tief aus uns herausgräbt,
der ganz eigenständig
in und um uns lebt,
der unseren Seelen Frieden leiht
und wenn er sieht, dass er gedeiht,
nicht länger darum bitten wird,
sich weiter öffnet, weiter führt,
auch weit über den Tod hinaus,
der wie ein frühes Wecken
wirkt

Back

 
credit